Aktuelles

Erste Auflage jetzt erschienen...
Endlich ist es so weit. Mein erstes (richtiges) Buch "Du schaffst das schon!" ist im Mai 2003 in der Erstauflage erschienen. Ende Mai konnte man das Ergebnis bereits in Form von Titel und Daten bei www.buchhandel.de bewundern. Über die ISBN-Nummer des Titels ist mein Buch nun weltweit in jeder Buchhandlung recherchier- und bestellbar, denn diese Nummer gibt über das "Verzeichnis lieferbarer Bücher" auch Aufschluss über die Bestellmöglichkeiten.
Ab Mitte Juli ist das Buch auch bei dem bekannten Internet-Buchhändler amazon.de verfügbar. Parallel werden wir versuchen, spezifische Verlage mit einem Belegexemplar auf zukünftige Projekte anzusprechen und regionale Aktivitäten (z.B. Lesungen) zu entwickeln.

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Eine Lesung in Wildberg...
Der Einladung von Frau Deuber, Leiterin der"Mittwochsgesellschaft" in Wildberg/Schwarzwald, folgte ich gerne. Ich wusste, dort erwarteten mich interessierte und aufgeschlossene Zuhörer. Und so war es dann auch, nach einem bunten Querschnitt durch neuere Geschichten blieb der Beifall nicht aus..., z.B. für das Erlebnis mit dem ägyptischen Taxifahrer: Hier ist es!

Der Taxifahrer
(Aus: "Ägyptische Miniaturen)
Wir sind auf dem Rückweg von einem abendlichen Ausflug in das Sinaigebirge. Dort haben wir von einem Hochplateau aus, umgeben von bizarren Berggipfeln, unter fachmännischer Anleitung Sterne betrachtet. Wir sind noch ganz erfüllt von dem, was wir gesehen und gehört haben, Namen und Begriffe schwirren durch unsere Köpfe, wir haben so vieles nicht auf Anhieb verstanden, möchten am liebsten noch einmal von vorn anfangen, noch länger hinaufschauen in den wunderbar klaren Himmel mit der leuchtenden Sternenpracht, noch einmal durch das Teleskop sehen und den Saturn mit seinem Ringsystem bestaunen...
Aber leider ist alles schon vorbei, und es geht zurück!
Der Bus holpert langsam die Wüstenpiste hinunter, muss immer wieder Felsgruppen oder Gesteinshaufen umfahren, kein Problem für den Fahrer, wir dagegen halten öfters mal kurz den Atem an!
Unser Hotel liegt eine halbe Stunde nördlich des Touristenzentrums Naama Bay, von wo aus Unternehmungen aller Art losgehen und wo auch die meisten der übrigen Sterngucker in verschiedenen Hotels wohnen. Wir also brauchen immer eine Sonderbehandlung, müssen abgeholt und auch zurückgebracht werden, aber alles ist wohlorganisiert und klappt vorzüglich.
Diesmal, sagt der Reiseleiter, würde irgendwo unterwegs ein Taxi auf uns warten. Und tatsächlich blinken uns plötzlich, schon von weitem zu erkennen, die roten Lichter einer Warnblinkanlage entgegen. Das ist bestimmt unser Taxi, denke ich und habe recht. Es steht neben der Piste im Sand, der Fahrer steigt gerade aus, der Bus hält. Wir, meine Freundin und ich, verabschieden uns kurz von unseren Sterngucker-Genossen, dann geht es hinaus, zusammen mit einem jungen holländischen Paar, das in ein anderes, ebenfalls etwas abseits gelegenes Hotel gebracht werden muss.
Der Taxifahrer, ein kleiner, jüngerer Mann in einer Art Kaftan und mit einem Riesenturban über schmalem, braunem Gesicht lacht uns mit blitzenden Zähnen entgegen, zeigt auf sein Gefährt und hat uns innerhalb kürzester Zeit darin verfrachtet. Das sonst übliche Palavern zwischen den beiden Fahrern entfällt, wahrscheinlich gibt es heute Abend noch andere Aufträge zu erledigen.
Ich darf vorn sitzen, weil ich die längsten Beine zu verstauen habe, aber viel Platz ist trotzdem nicht. Ich rücke hin und her, drücke mich zusammen, so gut es geht, da braust unser Fahrer schon los! Halt, der Sicherheitsgurt, wo ist er? Ich finde ihn, ziehe ihn heraus, aber er ist zu kurz, alles Zerren nützt nichts, ich bekomme ihn nicht in die Halterung. Der Fahrer schaut zu mir her, sieht mein Bemühen und fängt an, laut zu lachen. Er lacht und lacht, schüttelt sich schließlich vor lauter Lachen, schlägt vor Vergnügen mit der einen Hand immer wieder auf sein Lenkrad, während er mit der anderen recht und schlecht zu lenken versucht. Dann, weiterhin unter Lachen, macht er mir durch Handbewegungen klar, ich solle es doch bleiben lassen und sagt dazu: "No police!"
Ich ärgere mich und antworte: "It`s not for the police, it`s important for me!!!" Wieder ein Lacherfolg! Aber ich lasse mich nicht entmutigen, zerre weiter und habe es endlich geschafft: Auch, wenn ich nun kaum noch atmen kann, es hat geklickt, der Gurt sitzt fest! Unser Fahrer scheint beeindruckt, jedenfalls lacht er nicht mehr und legt, während er mir einen bedeutungsvollen Blick zuwirft, mit einer schnellen Bewegung seinen eigenen Gurt an. Der hat`s gut, denke ich, aber erstens ist er dünn und zweitens trägt er auch keinen dicken Pullover und keine Winterjacke, so wie ich, der gesagt wurde, es sei in der nächtlichen Bergwüste eiskalt! (Was gar nicht stimmte!)
Wir haben die Sandpiste hinter uns gelassen und sind wieder auf einer richtigen, wenn auch ziemlich schmalen Straße. Das Tempo wird schneller, jeder entgegenkommende Laster bereitet mir Unbehagen und ich bereue sehr, dass ich nicht hinten eingestiegen bin. Was hatte am Tag zuvor ein Hotelgast nach einer Taxifahrt ganz ernsthaft gesagt? Beim nächsten Mal würde er vorher sein Testament machen...
Plötzlich und unerwartet beginnt das lautstarke Lachen neben mir von neuem. Was ist jetzt wieder los? Ich schaue meinen Nachbarn verwundert an, er kann vor lauter Lachen nicht sprechen, sein Körper beugt sich nach vorn, dann wieder zurück, ist nur noch Bewegung, aus seinem Mund kommt ein unverständliches Glucksen. Ich bin froh, dass uns gerade kein Laster entgegenkommt, denn statt auf die Straße schaut er immer wieder zu mir und deutet nach unten auf meinen Sitz. Sagen kann er nichts, dafür lacht er und lacht...
"Te…le…phone!" bringt er schließlich mühsam heraus, deutet noch einmal in die Richtung meines Sitzes, und mir wird klar, dass ich auf seinem Handy sitze.
Ich greife unter mich, kann aber nichts finden. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als den so mühevoll befestigten Gurt wieder abzumachen, mich etwas zur Seite zu drehen und das blöde Ding zu suchen. Ich finde es, überreiche es ihm, er hält es triumphierend hoch, zeigt es den dreien auf dem Rücksitz, lacht immer noch und lacht weiter, und weil dieses Lachen unglaublich ansteckend ist, fange ich auch an und alle, die hinter mir sitzen, stimmen ebenfalls mit ein. Nun sind wir es, die damit nicht mehr aufhören können. Wir lachen und lachen, bis fast die Tränen kullern, während sich unser Fahrer, immer noch glucksend, zum Glück wieder mehr auf die Straße konzentriert...
Eine halbe Stunde später sind wir dann unversehrt vor unserem Hotel angekommen, unser Fahrer nimmt mit strahlendem Gesicht sein Trinkgeld entgegen und braust, uns zum Abschied fröhlich zuwinkend, mit aufheulendem Motor davon.
Glücklicher Taxifahrer!

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Das neue Projekt...
Meinem nächsten Projekt habe ich die Überschrift: "...König ...Bauer ...Bettelmann" gegeben...
Es sind Erinnerungen an die Flucht aus Schlesien und die Jahre danach.

Im 1.Teil geht es, im Rahmen einer Reise nach Schlesien 1991, um
"Spurensuche" und um Erinnerungen an die Ereignisse im Januar/Februar 1945.
Sie tauchen an den jeweiligen "Orten der Trennung" auf und werden hauptsächlich aus der Perspektive des damaligen Kindes erzählt. Ergänzt werden sie durch Berichte aus heutiger Sicht und zeitgeschichtliche Informationen.

Auf der Flucht...Zwischenstation Zittau, 14.Februar 1945
...Ganz früh am nächsten Morgen brachte sie der Hausmeister persönlich in seinem Kastenwagen zum Bahnhof. Die Mutter hatte gestern erfahren, dass der Zug nach Dresden erst später, so gegen 10 Uhr, abfahren würde. Weil es in der Frühe besonders kalt war, ließ die Mutter das Gepäck gleich in die Bahnhofswirtschaft bringen. Dort war es warm, und sie fanden, zwischen anderen Wartenden, auch Platz auf einer Eckbank.
"Weiß jemand von Ihnen, wann der Zug nach Dresden genau abfährt?" fragte die Mutter in die Runde hinein.
"Nach Dresden?" fragte ihr Banknachbar zurück, "Sie wollen nach Dresden?" Die Mutter nickte.
"Da werden Sie kein Glück haben", fuhr er fort, "in Dresden war gestern Abend Großangriff, dahin fahren keine Züge mehr!"
<O, jetzt ist die Mutti aber erschrocken! Sie ist ja ganz blass geworden! Sicher denkt sie an ihre Freundin!>
Die Mutter sagte kein Wort und hörte nur dem zu, was andere zu berichten hatten. Von Phosphorbomben war die Rede, von Bränden und vielen Toten.
<Das also ist ein Großangriff, und beinahe wären wir auch in Dresden gewesen, wenn uns jemand eher mitgenommen hätte!>
"Mutti, was machen wir jetzt?" fragte sie vorsichtig nach einer Weile. Die Mutter antwortete nicht, sondern suchte etwas in ihrer Handtasche. Sie zog einen zerknitterten kleinen Zettel heraus, strich ihn glatt und versuchte zu lesen, was darauf stand.
Schließlich sagte sie: "Ich habe hier eine Adresse, die hat mir Frau Engelen, Ursels Mutter, gegeben, bevor sie das Haus in Groß-Strehlitz verlassen hat. Sie hat zu mir gesagt, dort würde ich Hilfe finden, wenn ich nicht weiter wüsste... Aber damals habe ich das gar nicht ernst genommen... Ich gehe jedenfalls mal zum Schalter und erkundige mich, wo das ist und wie wir dahin kommen. Pass du bitte wieder gut auf das Gepäck auf!"
Die Mutter stand auf und verließ mit forschem Schritt den Gastraum.
<Ja, das ist wieder die alte Mutti, die wird bestimmt herausfinden, wie wir sicher weiterkommen!>

Ziel des 2. Teils "...Aber der Duft von den Blumen hat uns satt gemacht..."
ist es, ein Bild der Nachkriegsjahre 1945-49 entstehen zu lassen, wiederum hauptsächlich aus der Perspektive des Kindes gesehen...

Kitzingen am Main, 1946: Kartoffelpuffer und Apfelgelee

Die Mutter war sichtbar enttäuscht und starrte das Ding vor sich an. Auf vier rotbraun angestrichenen Metallbeinen war eine dunkle, etwas angerostete Metallplatte befestigt, darunter gab es zwei Teile mit Griffen in derselben Farbe, das obere war ein Türchen, das untere ließ sich wie eine Schublade herausziehen.
"Das soll ein Küchenherd sein?" fragte sie den Mann, der sie in ein Lager geführt hatte, wo mehrere solcher Gestelle standen. Er zuckte mit den Achseln und meinte: "Sie werden sehen, er erfüllt seinen Zweck, ein Allesfresser ist er, heizt und kocht ganz prima!"
Die Mutter seufzte, dann sagte sie: "Na gut, besser als nichts!" Linde schaute sie an. Wie immer hatte Mutti ganz schnell ihre anfängliche Enttäuschung überwunden, lächelte wieder und meinte: "Dann wollen wir das Ding mal aufladen! Würden Sie uns bitte helfen?"
Einen Bezugsschein für einen Küchenherd hatte die Mutter ergattert, nachdem sie dem zuständigen Sachbearbeiter vorgejammert hatte, wie schwierig es wäre, auf einem kleinen Kanonenofen Essen zu kochen, wie schlecht er heizen würde, wie sehr sie den ganzen letzten Winter hindurch gefroren hätten...Unzumutbar sei das gewesen und das Kind dauernd erkältet...
Sie hatte ihn also erhalten, den so wichtigen Bezugsschein, und war damit triumphierend nach Hause gekommen. Schon am nächsten Tag hatte sie sich einen Leiterwagen ausgeliehen, dann waren sie beide die 7 oder 8 km bis in das Dorf gelaufen, wo der Herd abgeholt werden konnte. Unterwegs hatte sich Linde gefreut und an den Küchenherd zu Hause in Schlesien gedacht. Weiß war er gewesen, mit silbrig glänzenden Einfassungen überall und vier blank geputzten Kochplatten. Sie hatte schon Angst gehabt, so ein großer Herd würde überhaupt nicht in die Ecke hineinpassen, wo bisher der Kanonenofen gestanden hatte. Die Sorge war umsonst gewesen, mit diesem kleinen Ding hier würde es bestimmt keine Probleme geben...
Der Herd wurde noch am selben Abend mit Hilfe des Hauswirts angeschlossen und zur Probe angefeuert. Das, was der Mann am Morgen angekündigt hatte, schien zu stimmen: Es wurde ganz schnell warm im Zimmer, und das Wasser in den beiden Töpfen, die oben standen, fing schon nach kurzer Zeit zu brodeln an. Was für ein Unterschied zu vorher, was für ein Fortschritt! Jetzt freute sich die Mutter doch über die Neuerwerbung, und Linde war ein ganz klein bisschen stolz, dass es bei ihnen jetzt fast wie in einer richtigen Küche aussah!
Von nun an kamen ganz neue Gerichte auf den Tisch, die eintönigen Bratkartoffel- oder Eintopfzeiten waren vorbei, denn nun konnte das Essen ja in
zwei Töpfen gleichzeitig zubereitet werden! Auch, wenn die Mutter leider keinen Kuchen backen konnte, weil der kleine Herd kein Backrohr hatte, so ließ sie sich andere Köstlichkeiten einfallen, z.B. Kartoffelpuffer. Die hatte es vorher nie gegeben. Die Mutter schrubbte die Kochplatten so lange, bis sich auch der letzte Rost gelöst hatte und sie fast ein wenig glänzten. Der Pufferteig wurde dann, ohne Fett natürlich, in mehreren kleinen Portionen direkt auf den Platten gebacken, und fertig war der neue Genuss! Entweder streuten sie Zucker darauf oder es gab Apfelkompott dazu, hm...wie das schmeckte!
Noch lieber bestrich sich Linde die Puffer mit Apfelgelee, aber den konnte die Mutter nur dann zubereiten, wenn sie viel Zeit und Linde vorher genügend Fallobst gesammelt hatte. Ging der Geleevorrat zu Ende, machte sie sich sofort nach der Schule auf den Weg. Immer wieder lief sie ihre Straße entlang bis fast zum nächsten Dorf. Apfelbäume gab es zu beiden Seiten und auf den angrenzenden Wiesen genug, aber trotzdem war die Ausbeute manchmal sehr gering. Heruntergefallene Äpfel waren begehrt, andere Fallobstsucher waren schneller gewesen.
Einmal fand sie keinen einzigen Apfel und ärgerte sich sehr.
Dann will ich wenigstens einen essen, dachte sie.
Sie suchte sich einen großen, rotbackigen Apfel aus, der an einem niedrigen Ast direkt vor ihrer Nase hing und wollte ihn gerade abreißen, als eine laute, böse Männerstimme an ihr Ohr drang: "Mach, dass du wegkommst!" schrie der Mann, und als sie sich erschrocken umdrehte, entdeckte sie ihn auf einer Leiter an einem der hinteren Bäume. Sie hatte ihn vorher nicht gesehen.
Sie ließ den Apfel, wo er war, lief zurück zur Straße, hinüber auf die andere Seite, rannte und rannte, wie gehetzt über Felder und Wiesen, bis sie atemlos unten am Main angekommen war und sich auf den Boden warf.
Sie schämte sich und dachte: Das muss ausgerechnet mir passieren, wo ich noch gar nie einen einzigen Apfel geklaut habe!
Viel schlimmer aber war, dass sie nun gar nichts mit nach Hause brachte und die Mutter am Sonntag kein neues Gelee kochen konnte.

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Das neue Buch auf der Frankfurter Buchmesse

Valeska Lange präsentierte sich vom 08. – 13.10.2003 mit ihrem neuen Buch "Du schaffst das schon!" auf der Frankfurter Buchmesse. Interessierte konnten auf dem Stand des Verlagshauses Monsenstein und Vannerdat (Halle 3.1, A 153) das Buch in Augenschein nehmen und zusätzliche Informationen erhalten.

Informationen zur Frankfurter Buchmesse:
Auch das global village braucht einen Marktplatz. Und genau den findet die
internationale Buchbranche auf der Frankfurter Buchmesse. 6.400 Aussteller aus mehr als 110 Ländern (davon Zweidrittel international) und 171.000 Fachbesucher aus 106 Ländern (70% Besucher aus Deutschland, 30% Besucher aus dem Ausland) bilden mit 430 Agenten & Scouts´ und über 240 Agenturen im Literary Agents´ und Scouts´ Centre den weltgrößten Handelsplatz für Rechte und Lizenzen. Hier wird feilgeboten, was zu Hause produziert wird: rund 335.000 Titel, davon 80.000 Neuerscheinungen zeigt man 6 Tage lang den (potentiellen) Geschäftspartnern oder am Wochenende den Besuchern. Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer auch ein kulturelles Ereignis: 2.200 Kultur- und Fachveranstaltungen (davon 300 zum jeweiligen Gastland) und Vorstellung der Autoren. 12.000 Journalisten aus 80 Ländern berichten darüber und über die neuesten Verlagsentwicklungen, Trends und den unvermeidlichen Branchenklatsch.

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